wien hat mich wieder. aber wien hat nicht nur mich, sondern auch bereits zum 3. mal hisham und - erstmals - zico. es gibt also auch kairiner, die in wien urlaub machen. wien hat auch schon fast seit ewigkeiten tamer, der mittlerweile österreichischer staatsbürger ist und gleich bei mir ums eck wohnt.
am ersten juli-sonntag aber wollten wir uns nicht in wien aufhalten. wir fuhren nach wildalpen in der steiermark um uns in die salza zu werfen. da die salza nur 13 grad hat, geschah das natürlich nicht im badeanzug, sondern in neopren-anzügen, schwimmwesten, helmen und in einem rafting-boot. all dies zubehör und den steuermann des bootes, klaus, fanden wir in der "sportagentur liquid lifestyle", wo wir nach einer wunderschönen fahrt über mariazell mit einiger verspätung eintrafen. für fotos in unseren neuen outfits war trotzdem zeit. auch am wasser machten wir dann gleich noch ein gruppenfoto - wer konnte denn wissen, ob wir nach dem ritt über die wellen noch immer so schick aussehen würden...
die sache mit dem synchronen paddel-einsatz klappte nicht besonders überzeugend. die wellen und strömungen wirkten allerdings bei der durchquerung weniger schreckenerregend, als ich mir das vorgestellt hatte, und wir kamen trotz unserer abstimmungsprobleme und dank klaus gar nicht so schlecht durch allerlei situationen. dazwischen gab es immer wieder genug zeit, sich an der ständig wechselnden farbe des wassers zu ergötzen, die landschaft zu bestaunen und hin und wieder ein schlückchen aus der salza zu nehmen. immerhin versorgt die salza wien mit hochquellwasser, das wir nun sozusagen vor ort verkosten konnten.fast zu schnell kam die zeit für die mittagspause. die angebotenen ofenkartoffel an einer jausenstation, die auch etliche motorradausflügler verköstigte, waren aber auch nicht schlecht, ebensowenig der blick von einer hängebrücke auf den ort unserer sportlichen großtaten.
dann gings weiter stromabwärts. wir waren natürlich nicht die einzigen wassersportler, die die salza unsicher machten. so geschah es denn auch, dass wir fast über einen kajak fuhren. das war allerdings, wie uns klaus erklärte, nicht unsere schuld: wer im wasser spielt, muss aufpassen, ob nicht andere daherkommen.
eine stromschnelle ließ hisham fast über bord gehen, bei einer anderen landete ich mit einem größeren teil meines körpers im wasser, konnte aber dank einer helfend entgegengestreckten hand den weg zurück ins boot finden. schließlich machte auch tamer einen "ausritt". nur zico, dem es eigentlich am heißesten war und der sich immer wieder ein wenig "kühlwasser" in den nacken spritzte, blieb trocken. gegen diese trockenheit half dann eine pause bei einem wasserfall, an dem sich zico ganz einfach freiwillig ins wasser stürzte. auch ich bekam lust, meine kräfte beim schwimmen gegen die strömung zu testen. nachdem ich ganzkörperlich ins nasse eingetaucht war, verlor sich die lust dank der kälte des wassers allerdings blitzartig.
weiter ging's, und tamer und zico hatten sich schon so weit abgehärtet, dass sie (ganz freiwillig!) sogar ein stück ohne boot durch ein paar stromschnellen "rafteten". schön langsam begann auch unser ruderrhythmus ein wenig professionell auszusehen. schade also, dass wir schon das ende des rafts erreicht hatten. das boot rund 100 meter waldweg hinaufzuhieven war fast so anstrengend wie die gesamte wildwasserfahrt.
den jungs war trotzdem noch genügend energie geblieben, die ausrüstung während des wartens auf unser abholfahrzeug ordentlich zu testen: duelle helm gegen paddel und helm gegen helm wurden abgehalten und ausführlich dokumentiert, während ich das boot als sonnenliege zweckentfremdete.
nachdem wir uns aus den anzügen geschält und zur abwechslung warm geduscht hatten, war es zeit für die heimfahrt - doch wo waren die autoschlüssel? ich hatte sie noch in der hand gehalten, aber dann? zurück ins büro der sportagentur. das büro war geschlossen. was tun? abwarten und kaffee trinken. dabei entspann sich nochmals ein gespräch über den verbleib der schlüssel und hisham klopfte die fast unzähligen taschen seines survival-jackets ab um zu demonstrieren, dass die gesuchten objekte nirgendwo seien, bis in genau diesem nirgendwo die schlüssel doch auftauchten.
zurück ging es dann über gutenstein, weil die menschen aus dem ägyptischen flachland noch ein paar bergstraßen kennen lernen sollten. das kam so gut an, dass es fast streit darum gab, wer fahren dürfe. nachdem hisham bewiesen hatte, wie bravourös er die kurven meistern kann, kam zico zum zug und hisham mimte den sportreporter:
"zico im herz der alpen ... fährt und er fährt und ein auto kommt uns entgegen. der fahrer schaut nicht, doch zico hat die situation voll im griff ... hier wieder eine kurve und welcher ausblick! und zico fährt auf der straße - doch wohin geht die straße ... zico lächelt, tamer lächelt und andrea versteht nichts aber lächelt auch..."
ein bisserl was habe ich aber doch verstanden, und der tonfall des "reporters", der versucht, aus allem, was passiert, eine sensation zu machen, ist ohnehin sprachenunabhängig. nach gutenstein machten wir noch einen abstecher über den hals bei bad vöslau. als wir vom berg herunterkamen, war gerade noch genug licht für ein foto. wir parkten, als ein traktor aus den feldern herauskam. der bauer sprach uns an: woher wir kämen und ob wir vielleicht eine zigarette hätten. schnell kamen wir ins plaudern und fast ebensoschnell kam der traktor ins rollen. der bauer konnte gerade noch rechtzeitig aufspringen, bevor das gefährt in einen baum fuhr.
nun wurde es zeit, dass auch bei uns jemand vernünftiger das steuer übernahm: tamer nahm sich der sicherheit auf dem rest des heimwegs an. stolz auf unsere abenteuer, sahen wir uns gleich nach der heimkehr bei einer pizza unsere ausbeute an fotos und videos an. falls ich kopien davon bekomme: wollt ihr auch welche sehen?
Tuesday, July 17, 2007
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